29.10.2025Rohstoffmärkte

Rohstoffmärkte bleiben angespannt: BME-Marktinformationen 03/2025 zeigen differenzierte Preisentwicklung

Die Preise an den internationalen Rohstoffbörsen zeigen sich im dritten Quartal 2025 volatil. Während Aluminium trotz Rekordproduktion leicht anzieht, bleibt der Kupfermarkt von US-Zöllen und geopolitischen Unsicherheiten geprägt. Gold profitiert von der globalen Konjunkturabkühlung und gewinnt als sicherer Hafen an Attraktivität. Die neuen BME-Marktinformationen 03/2025 beleuchten die Entwicklungen im Detail.
Blick auf Rohstoffabbau und Lagerstätten: Die weltweiten Metallmärkte bleiben im dritten Quartal 2025 in Bewegung. © Opla/iStock

Aluminium: Rekordproduktion trifft auf stabile Nachfrage

Der Aluminiumpreis bewegte sich im dritten Quartal 2025 in einer Spanne von 2.550 bis 2.740 US-Dollar je Tonne und zeigte zum Quartalsende eine leicht steigende Tendenz. Im September erreichte der Durchschnittspreis rund 2.650 US-Dollar je Tonne.
Auf der Angebotsseite meldete das International Aluminium Institute im Juli einen neuen Rekordwert von 6,268 Millionen Tonnen Primärproduktion – davon entfielen 3,764 Millionen Tonnen auf China. Trotz dieser hohen Auslastung bleiben die LME-Lagerbestände deutlich unter dem Vorjahresniveau, was den Markt tendenziell stützt.

Der Rohstofffluss wird stark durch die US-Handelspolitik beeinflusst: Seit Juni gilt auf Primäraluminium ein Zollsatz von 50 Prozent, was zu einer Umlenkung der Handelsströme und höheren Preisen in Europa führte. Auf der Nachfrageseite dämpfen schwächere Bau- und Transportindustrien die Dynamik, während Verpackung und Energietechnik (z. B. Stromleitungen, Photovoltaikrahmen) für Stabilität sorgen.

Insgesamt deutet die Analyse des BME darauf hin, dass Aluminium kurzfristig von geopolitischen Faktoren, Energiepreisen und chinesischer Nachfrage geprägt bleibt – mit einer Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau.

Kupfer: Volatilität zwischen Zöllen, Engpässen und Energiewende

Der Kupferpreis zeigte sich im dritten Quartal 2025 besonders volatil: Im Juli lag der Durchschnitt bei 9.780 US-Dollar je Tonne, im August bei 9.650 US-Dollar, bevor er im September auf 9.950 US-Dollar anzog – mit einem zwischenzeitlichen Jahreshoch von über 10.310 US-Dollar.

Auslöser der Preisschwankungen waren die US-Zölle von 50 Prozent auf Kupferimporte seit August. Kurzfristig führten diese zu Marktverunsicherung und einer beschleunigten Exportdynamik vor Inkrafttreten der Zölle. Hinzu kamen Produktionskürzungen in wichtigen Förderländern, da sinkende Margen und Kostensteigerungen die Betreiber belasteten.

Trotz dieser Belastungsfaktoren bleibt die strukturelle Nachfrage hoch: Die Elektrifizierung, der Ausbau der erneuerbaren Energien und Investitionen in Infrastruktur sorgen für langfristigen Bedarf. China kämpft allerdings mit Raffinerieengpässen und negativen Margen.
Die BME-Analysten bewerten den Markt daher als robust, aber nervös – kurzfristig von Handelspolitik und Lagerbeständen getrieben, langfristig durch Energiewende und Technologieinvestitionen gestützt.

Gold: Sicherer Hafen gewinnt an Glanz

Der Goldpreis setzte im dritten Quartal 2025 seine Aufwärtsbewegung fort. Nach einem starken Juli (+33 % gegenüber Vorjahresmonat) und August (+32 %) stieg der Preis im September um rund 34 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit bestätigt sich der Trend: Gold bleibt in unsicheren Zeiten gefragt.

Haupttreiber sind die anhaltende Konjunkturabkühlung, der schwächelnde US-Dollar und geopolitische Spannungen, die Anleger in Edelmetalle flüchten lassen. Während die Industriemetalle unter Nachfrageschwäche leiden, profitiert Gold von seiner Rolle als Wertaufbewahrungsmittel.

Das Edelmetall dürfte auch im vierten Quartal stark nachgefragt bleiben. Das gilt insbesondere, wenn Zinsanhebungen ausbleiben und wirtschaftliche Unsicherheiten anhalten. Damit könnte sich Gold weiter als stabilisierender Faktor im diversifizierten Rohstoffportfolio etablieren.

Unterschiedliche Dynamik, aber gemeinsame Unsicherheit

Die BME-Marktinformationen 03/2025 zeigen: Die Rohstoffmärkte stehen weiterhin unter geopolitischem und konjunkturellem Druck. Aluminium und Kupfer reagieren sensibel auf Handels- und Energiepolitik, während Gold von globaler Unsicherheit profitiert.

Für Einkäufer bedeutet das: Volatilität bleibt der Normalzustand. Strategisches Monitoring und flexible Beschaffungsstrategien sind entscheidend, um Preisrisiken zu steuern.

Jetzt erhältlich: BME-Marktinformationen Rohstoffe 03/2025

Die aktuelle Ausgabe der BME-Marktinformationen Rohstoffe liefert detaillierte Marktanalysen zu allen wichtigen Rohstoffen des dritten Quartals 2025. Neben Aluminium, Kupfer und Gold beleuchtet die Publikation auch zahlreiche weitere Industrie- und Edelmetalle sowie aktuelle Entwicklungen im Energiemarkt.

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Ihre Kontaktperson

Pierina Miladinovic
Senior Analyst Market Research